Flagge Kolumbien
Flagge Kolumbien (Foto by think0.deviantart.com)

Kolumbien - Daten & Fakten



Staatsform

Kolumbien ist eine präsidiale Republik, deren aktuelles Staatsoberhaupt Manuel Santos ist.

 

Bevölkerung

Kolumbien ist mit etwa 40 Mio. Einwohnern das zweit- bevölkerungsreichste Land Südamerikas. Sie besteht aus ca. 54 % Mestizen (Menschen weißer und indigener Abstammung), 20 % Mulatten (Mischung zwischen Weißen und Schwarzen), 20 % Weiße, 5 % Schwarze und 1 % indigene Einwohner. Dieser Reichtum an ethnischer Vielfältigkeit bietet Besuchern die Möglichkeit der Begegnung mit alten Traditionen und Folklore, die sich vielerorts mit den Lebensformen der modernen Gesellschaft durchmischt. Die Lebensfreunde und Freundlichkeit der Bevölkerung sind wahrlich ansteckend und bleiben jeden Besucher dieses Landes in prägender Erinnerung.

 

Geographie und Topographie

Aufgrund seiner Lage im äußersten Nordwesten Südamerikas wird Kolumbien auch als Eingangstor zum südamerikanischen Kontinent bezeichnet. Es bildet zudem auch die Verbindung zwischen Mittelamerika und Südamerika, den beiden Regionen, die zusammen „Lateinamerika“ formen. Begrenzt wird Kolumbien durch die Nachbarländer Venezuela, Brasilien, Peru, Panama und Ecuador und zeichnet sich dadurch aus, dass es auf einer Fläche von 1.147.747 km² den Atlantischen und Pazifischen Ozean verbindet und somit als einziges Land der Erde über zwei Ozean- Küsten verfügt.

 

Auf seiner Fläche finden sich alle auf unserer Erde vorkommenden Klima- und Vegetationszonen:

Die Gebirgskette der Anden teilt sich in Kolumbien in 3 verschiedene Stränge, die den Blick auf schneebedeckte Gipfel geben und zwischen denen sich wunderschöne Flusstäler auftun, wie z.B. das des Rio Cauca oder des Rio Magdalena. Im Osten des Landes liegen die ”Llanos”, ein subtropisches Tiefland, das zusammen mit dem tropischen Amazonas-Regenwald im Süden des Landes über 50 % des Landesterritoriums ausmacht, in dem jedoch nur etwa 5 % der Gesamtbevölkerung lebt. Verfolgen wir die Landeskarte Kolumbiens im Uhrzeigersinn weiter, finden wir im Westen die für die Pazifikküste typischen Mangrovenwälder, Urwald und viele einsame Strände. Schliesslich in der tourismusreichsten Region, der Karibikküste, befinden sich wunderschöne Palmenstrände, Nationalparks, sowie viele wichtige Schauplätze der kolumbianischen Geschichte.

 

Teil des nationalen Territoriums sind zudem die pazifischen Inseln Gorgona und Malpelo, sowie die atlantischen Inseln von San Andrés und Providencia/ Santa Catalina. Kolumbien ist damit nach Brasilien, Argentinien und Peru das viertgrösste Land Südamerikas und über 3 mal größer als beispielweise Deutschland. Etwa 70% der Bevölkerung lebt in den grossen, städtischen Metropolen. So hat die Hauptstadt Bogotá allein inoffiziell geschätzte 10 Mio Einwohner, gefolgt von Medellin, Barranquilla und Cali mit jeweils etwa 2,5 Mio Einwohnern.

 

Natur

Kolumbien ist so reich an ökologischen Schätzen wie praktisch kein anderes Land dieser Erde. Auf nur 0.8 % der nicht von Meer bedeckten Erdoberfläche finden sich über 10 % der bekannten Flora und Fauna unserer Erde. Zur Erhaltung dieser Biotope, die für die gesamte Welt wichtige Resourcen stellen, wurden nationale Naturparks eingerichtet, die speziell geschützt und vom Umweltministerium verwaltet werden. Ein weiteres Ziel, neben dem Schutz der Natur, ist der Erhalt des Lebensraumes der in diesen Gebieten lebenden Eingeborenen (die sog. ”indigenas”). Besuche dieser für den Naturfreund hochinteressanten Regionen sind nur nach Rücksprache und mit Erlaubnis des Umweltministeriums möglich.

 

Geschichte

Im Jahr 1499 wurde Kolumbien durch Alonso de Ojeda und Amerigo Vespucci „entdeckt“. Villa de la Santa, das heutige Bogotá, wurde 1538 gegründet und 1549 zum Sitz des Generalkapitanats Neugranada gemacht, welches zum Vizekönigreich Perus gehörte. 1717 wurde Neugranada selbst zum Vizekönigreich und umfasste auch das Gebiet der heutigen Staaten Ecuador, Venezuela und Panama. Das Drängen der kreolischen Aristokratie und der Mittelschicht auf Mitbestimmung führten ab 1781 zu den ersten Aufständen gegen die spanische Herrschaft. 1819 wurden die spanischen Eroberer unter der Führung des grossen Befreiers und Nationalhelden Simon Bolivar geschlagen. Simon Bolivar wurde auf dem Kongress von Angostura zum Präsidenten der neuen Republik Grosskolumbien gewählt. Nur 10 Jahre später löste sich Grosskolumbien nach einem Bürgerkrieg wieder in die Einzelstaaten Ecuador, Venezuela und Neugranada auf, das erst 1863 seinen heutigen Namen Kolumbien erhielt. Die Feindschaft der beiden (noch bis heute grössten) politischen Parteien des Landes, den Konservativen und Liberalen, führte das Land immer wieder an den Rand des Chaos. 1903 nutzten die USA diese Situation, um in der damaligen Provinz Panama eine Unabhängigkeitsbewegung zu unterstützen und nach Verkündigung der Republik Panama mit dem Bau des langerhofften Kanal zwischen den beiden Ozeanen zu beginnen. Erst 1921 erkannte Kolumbien die Unabhängigkeit Panamas an. Zwischen 1948 und 1957 fielen über 200.000 Menschen den weiter andauernden Auseinandersetzungen zwischen Konservativen und Liberalen zum Opfer; diese Zeit ist daher bis heute als ”La violencia” (die Gewalt) bekannt. Auf den gleichen Zeitraum geht auch die Gründung der ersten Guerrillagruppen zurück, die heute neben der die weltweit Schlagzeilen füllenden Drogenmafia noch immer eines der Hauptprobleme des Landes darstellt. Seit 2002 ist es gelungen, durch die Rückdrängung der Guerilla und Entwaffnung großer Teile der Paramilitärs die Sicherheitslage im Land extrem zu verbessern und zu stabilieren.

 

Essen

Neben der internationalen Küche bietet das Land eine Vielfalt nationaler Köstlichkeiten an, die je nach Region differieren. Man könnte zwar eine Grobeinteilung zwischen den Gerichten der Karibik, Andenregion und Amazonas / Llanos vornehmen, würde aber dabei den regionalspezifischen Besonderheiten nicht gerecht werden. Das Beste ist also, sich seine eigene Meinung zu bilden....

Guten Appetit! (hier mehr zum Thema)

 

Land- und Lufttransport

Die Transport- Infrastruktur Kolumbiens ist sehr akzeptabel. Auch wenn die Strassenverhältnisse häufig weit hinter den europäischen zurückbleiben und überaltete Fahrzeuge den Verkehr aufhalten (und leider enorm zur Umweltverschmutzung beitragen), ist zumindest außerhalb der grossen Städte der Transport relativ flüssig und das Angebot an anbietenden Busflotten groß.

 

Für Europäer dabei besonders interessant, wie das scheinbare Chaos dennoch nahezu perfekt und vor allem höchst flexibel funktionert.

 

So findet man in kurzen Abständen Busverbindungen zu allen wichtigen Plätzen des Landes; jedoch sollte der Reisende immer im Kopf behalten, dass aufgrund der bergigen Landschaft Kolumbiens der Transport deutlich mehr Zeit in Anspruch nimmt, als man es vermuten würde. Zudem; Innerhalb der Städte und bei kürzeren Distanzen sind Taxis eine gute und preisgünstige Lösung, während sich für weitere Entfernungen meist Flüge anbieten.

 

Shopping

Die kulturelle Vielfalt spiegelt sich auch im riesigen Angebot an kunsthandwerklichen Arbeiten wieder: Neben dem üblichen und heute weltweit erhältlichen Produktangebot gibt es Smaragde, Keramikarbeiten, Hängematten, Hüte, Lederwaren, Schmuck, Pullover, Decken, Körbe aus Lianengeflecht, Taschen, und, und ,und ...die Fantasie der Kolumbianer ist unerschöpflich und so ist es auch die Vielzahl der Angebote.

 

Kolumbien ist ein Land der Mode, was nicht nur in der international bedeutsamen "Colombiamoda" zum Ausdruck kommt, sondern viele internationale Designer holen sich hier auch ihre Inspirationen neuer Trends oder lassen gar hier produzieren. Und das zeigt sich auch in den Schaufenstern.

 

Wer also hochwertige, topaktuelle und noch dazu preisgünstige Klamotten sucht, dem wird hier in einem der zahlreichen hochmodernen Shopping- Center regelrecht das Herz aufgehen. Kreditkarte aber nicht vergessen ;-).

 

Sport

Kolumbien ist eine sportbegeisterte Nation, in der besonders König Fussball die Aufmerksamkeit der ganzen Bevölkerung auf sich zieht. Es gibt aber auch ein reichhaltiges Angebot für verschiedenste Sportarten, so z.B. Golf, Tennis, Reiten, Radfahren / Mountainbiking, Trekking, Klettern, Bergsteigen, Drachenfliegen und natürlich insbesondere alle Wassersportarten wie Tauchen, Wasserski, Segeln, Surfen, Kanu, Wildwasser-Rafting und nicht zuletzt auch Fischen auf offener See sowie in stehenden Gewässern.

 

Wirtschaft

Die Haupt- Exportprodukte sind Kaffee, Kakao, Bohnen, Bananen, Baumwolle, Edelsteine und -metalle, Blumen und .... leider nachwievor Drogen. Eingeführt werden hauptsächlich Maschinen, Kraftfahrzeuge, elektronische Geräte, chemische Produkte, sowie Erdöl und Erdölprodukte. Etwa ein Fünftel der Fläche Kolumbiens wird landschaftlich genutzt. Das Land ist sehr reich an Bodenschätzen, die seit kurzem verstärkt, leider aber vorwiegend von ausländischen Unternehmen ausgebeutet werden. Kolumbien verfügt zum Beispiel über die grössten Steinkohlereserven Südamerikas, ist der grösste Goldproduzent des Kontinents, gehört zu den wichtigsten Smaragd- Exporteuren der Welt und stellt einen der besten Kaffees der Welt her. Die Wirtschaft boomt seit einigen Jahren regelrecht, was sich besonders darin bemerkbar macht, dass überall verstärkt gebaut wird und sie gehört heute zu einer der wenigen auftrebenden Volkswirtschaften der Erde. So hat der einheimische Peso beispielsweise seit 2009 etwa ein Drittel seines Wertes gegenüber dem Euro zugelegt.