Die inzwischen fast 10 Mio. Einwohner zählende Hauptstadt spaltet durchaus die Gemüter ihrer Besucher. Als infrastrukturelles Drehkreuz des Landes stellt Bogota für viele Reisende dabei oft nicht mehr als das notwendige Übel bei der Ankunft oder Durchreise dar. Durch seine Lage in 2.600 Metern Höhe oft ungemütlich nasskalt und trüb, besonders außerhalb ihrer Altstadt eine farblose Mixtur aus verrußtem Klinker- Backstein, Abgasen und grauem Beton, hektische Betriebsamkeit mit sich selbst beschäftigter Menschen … alles irgendwie so gar nicht kolumbianisch. Doch für zumindest ein bis zwei Tage lohnt sich ein Blick hinter die scheinbar so fade, kühle und nichtssagende Fassade. Die kolumbianische Hauptstadt hat zweifellos ihre reizvollen Seiten, ihre Farbkleckse und ein paar definitive Highlights.
Im Jahr 1538 von Gonzalo Jiminez de Quesada auf dem Territorium der einstigen Muisca- Siedlung „Bacata“ gegründet, stand Bogota über Jahrhunderte hinweg im Schatten von Cartagena und entwickelte sich nur langsam. Selbst der spanische Vizekönig zog es vor, an der karibischen Küste zu bleiben.
Größere Bedeutung erlangte Bogota erst im 19. Jahrhundert zur Zeit der Unabhängigkeits-Bewegung und dank einer neuen Wissenschaftler-Generation, die an der Universität Bogotas von Celestino Mutis nach einem für die damalige Zeit völlig neuen Weltbild ausgebildet wurde. Das rasante Bevölkerungswachstum der Stadt setzte jedoch erst in den 1950er Jahren ein. Noch 1930 zählte Bogota gerademal 300.000 Einwohner, mittlerweile kratzt sie an der 10 Millionen- Grenze und beherbergt in ihrem Stadtgebiet inzwischen nahezu ein Fünftel der kolumbianischen Gesamtbevölkerung.
Bogota ist heute ein buntes Sammelsurium verschiedenster kolumbianischer Mentalitäten ihrer meist bäuerlich geprägten Zuwanderer und präsentiert sich hektisch, wuselig, betriebsam und fast schon ein bisschen europäisch unterkühlt, statt feurig-kolumbianisch. Kolumbiens Hauptstadt ist eher Metropole als eine wirkliche Schönheit, verfügt jedoch in jedem Fall über ihre Reize.
In den Gassen ihres Altstadtviertels „La Candelaria“ und ihren vielen Kirchen atmet man förmlich kolumbianische Geschichte. Wochentags geschäftiges Zentrum, verwandelt sich die Altstadt entlang der „Septima“ jeden Sonntag auf´s Neue in einen überdimensionalen Rad- und Fußweg, wenn zur Ciclovia einige Haupstrassen der Stadt für den normalen Verkehr gesperrt werden, um Radfahrern, Skateboardern, Joggern etc. freie Bahn zu geben.
Absolutes MUSS für jeden Besucher ist das berühmte Goldmuseum, das es wirklich in sich hat. Anhand von mehr als 35.000 Objekten erhält man über den Mythos „Gold“ hinaus eine eindrucksvolle Vorstellung über die unglaublich filigrane Handwerkskunst, die unterschiedlichen Kulturen und das Leben in präkolumbianischer Zeit. Selbst notorische Museums-Verweigerer sollten sich hier einen Schubs geben.
Ebenso kulturell mehr als sehenswert ist das Botero Museum mit den „dicken Werken“ Fernando Boteros, dem kolumbianischsten aller kolumbianischen Künstler. Hat man per Seilbahn den Wallfahrtsort Monserrate weit oberhalb der Stadt in 3.200 Metern Höhe erklommen, bietet sich dem Besucher ein atemberaubender Blick über die komplette riesige Stadt, die sich mittlerweile bis über den Horizont hinaus auszudehnen scheint.
Diejenigen, die Bogota wirklich mögen, schätzen vor allem ihr umfang- und abwechslungsreiches Kunst- und Kultur- Programm, die zahlreichen Restaurants auf internationalem Top-Niveau, Shopping-Meilen von Weltformat und etwa 60 weitere Museen und Galerien, was der Stadt auch ihren Beinamen „Athen Südamerikas“ eingebracht hat.
Sehenswerte Ziele findet man zudem in der unmittelbaren Nachbarschaft der Hauptstadt, wie die gewaltige Salzkathedrale in Zipaquirá, die Lagune von Guatavita - Ursprung der sagenumwobenen „El Dorado“-Mythos oder das koloniale Kronjuwel Villa de Leyva ca. 4 Stunden nördlich der Haupstadt.
Hier könnt Ihr noch ein schönes Video von unseren Gästen über Bogota sehen. Viel Spaß beim Anschauen und vielen lieben Dank an Jörg Rausch für die tolle Arbeit und die Freigabe zur Nutzung.
Bogotá - kosmopolitisches Zentrum Kolumbiens - überzeugt vor allem durch ihr reichhaltiges und vielfältiges Kultur- und Gastronomieangebot, welches anderen großen Metropolen der Welt mehr als ebenbürtig ist und gleichzeitig zur Touristenattraktion wird. Egal, ob man die Stadt nun besonders mag oder nicht - mit ihren Highlights im Zentrum der Stadt und den Zielen in ihrer Umgebung ist sie allemal einen Besuch wert.
5 Tage Reisebaustein
Bogota, Zipaquira & Villa de Leyva
10 Tage Rundreise
Bogota & Kaffeezone
14 Tage Rundreise
Anden & Karibik